.Short-Chained Chlorinated Paraffins (SCCP)

Short-Chained Chlorinated Paraffins (SCCP)

Die Stoffgruppe der ⁠SCCP⁠ (engl. short-chained chlorinated paraffins) umfasst 7820 Isomere und 46 Kongenerengruppen (CAS-Nummern: 85535-84-8, 68920-70-7, 71011-12-6, 85536-22-7, 85681-73-8, 108171-26-2).

Rechtlicher Hintergrund
SCCP wurde 2017 in Anhang A (Eliminierung) des ⁠Stockholmer Übereinkommens⁠ mit einigen Ausnahmen aufgenommen. In Europa sind SCCP bereits seit 2012 mit einigen Ausnahmen in Anhang I der ⁠EU POP-Verordnung⁠ gelistet. Anhang IV und V enthalten abfallrechtliche Bestimmungen.

Produktionsdaten
In Deutschland gingen die hergestellten und verwendeten SCCP-Mengen, ähnlich wie in der gesamten EU, seit Mitte der 90er Jahre zurück. Die Produktion von SCCP in Deutschland wurde 1995 eingestellt.

Verwendung und Vorkommen in Erzeugnissen und Abfällen
Die Hauptanwendungsgebiete der SCCP liegen in der Leder- und Metallbearbeitung, sowie in Förderbändern aus Gummi und in Dichtungsmassen. Sie werden ebenfalls in der Kunststoffherstellung, der Farben- und Lackherstellung, der Textilindustrie, der Bergbauindustrie, der Bauindustrie, dem Automobilbau und für die Herstellung von Alltagsprodukten eingesetzt. Auch in Weichmacher, Bindemittel und Flammschutzmittel in Kunststoffen, Farben und Lacken, Gummierzeugnissen, Papier, Textilien, Fugen, Dichtungsmassen und Klebern werden SCCP verwendet.
Aufgrund der historischen Verwendungen von SCCP in der EU und unter Berücksichtigung der relativ langen Lebensdauer ist davon auszugehen, dass SCCP-haltige Abfälle von Förderbändern und Dichtungsmassen aus abfallwirtschaftlicher Sicht immer noch relevant sind.

Das Schnellwarnsystem der EU für Verbraucherschutz (Rapid Alert System for Dangerous Non-food Products) bestätigen, dass SCCP immer noch in Produkten in der EU enthalten sind oder in unterschiedlichen Produkten durch Importe auf den EU-Markt gelangen.

SCCP free Reporting
Gesetzeskonformität sowie Einhaltung der Umwelt- und Sozialstandards dürfte Ihren Kunden ein großes Anliegen sein. Daher sollten Sie unter Einbindung Ihres Unterlieferantennetzwerks prüfen, ob und inwieweit durch die zugrundeliegende Verordnung Handlungsbedarfe im Zusammenhang mit Ihren Erzeugnissen entstehen.

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